>> THE ESSENCE <<

Uta Bühler
Gastro-Journalistin und F&B Regisseurin
Uta Bühler
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Für den wirtschaftlichen Unternehmenserfolg eines Restaurants sind Charme, eine gepflegte Kommunikation und ein souveränes Auftreten im Service ebenso wichtig wie die Küche. Eine gute Küche führt Gäste ins Restaurant, die Gastgeber veranlassen zum schnellen, häufigen und regelmäßigen Wiederkommen. Dieses Wissen haben – oder nutzen leider – nicht viele Restaurants.

Ich bekam es direkt nach dem Abitur in meiner Ausbildung zum Hotelkaufmann (!) von zwei gastronomischen Legenden im Sternerestaurant San Francisco des Düsseldorf Hilton vermittelt: von Küchenchef Günter Scherrer und Maître Kurt Aeberhard.

Ein halbes Jahr vor meiner Abschlussprüfung im Hilton erhielt ich die Beförderung zur Lohnbuchhalterin bei vollem Gehalt. Ein gutes Motivationstool, sehr empfehlenswert! Parallel zum Schreibtisch begann ich ein Studium. Erst Wirtschafts- dann Kommunikationswissenschaften. Abbruch nach vier Semestern. Heirat des „Sheraton International Chef of Year“ Berthold Bühler und unsere Übernahme des wunderschönen Jugendstilhotels Résidence in Essen-Kettwig. Mein Job ab da: alles außer Küche. Auch Bettenmachen, wenn das Zimmermädchen mal wieder die Schnaps-fläschchen der Minibars geleert hatte. Dank der Mitarbeiter tauchte die Résidence regelmäßig in fast alle bunten Printmedien und in den Schlagzeilen der Tagespresse auf. Résidence’ler gewannen Wettbewerbe, inszenierten Aufführungen im Restaurant wie „Köchin am Klavier, Kellner trägt Goethe vor“, wurden häufig Jahrgangsbeste bei der Abschlussprüfung und Heiko Antoniewicz, damals Jungkoch – heute Initiator dieses Summits –, stand bereits mit Jürgen von der Lippe vor der Kamera, als Toast Hawai Erfinder und Schauspieler Clemens Wilmenrod noch der einzige TV-Koch im deutschen Fernsehen war.

Mein persönliches Stützkorsett und Leitmotiv war und ist geblieben „Trau dich!“ mit der Unterzeile „Fehler sind Orientierungshilfen, die ausnahmslos jeden Aufbruch in Neuland begleiten“. Damit nahm ich so manche Nachtruhe raubende Herausforderung an. Das gastliche Ausrichten eines EU-Gipfels und eines Straßenfests nur mit Sterneköchen. Auch das einmalige Zusammenbringen aller 2- und 3-Sterneköche für ein gemeinsames Galamenü sowie die gastliche Organisation eines 1.000-

Personen-Empfangs zum Besuch der Queen im NRW-Landtag. Auf dem Abschiedsfest vom Berufsleben, das ich für später für den legendären Günter Scherrer inszenierte, kam mir die Idee einer Festzeitschrift über dieses Event bei dem Witzigmann und das Who is Who der Gastroszene sowie viel Prominenz aus Mode und Wirtschaft zugegen war. Daraus wiederum entstand STERNKLASSE, ein vierteljährlich erscheinendes, Hochglanz Magazin für die Gastlichkeit. Meine Motivation für dieses Magazin: Die Bedeutung von exquisitem Service in der gehobenen Gastronomie für alle Beteiligten (Mitarbeitende, Gäste und Unternehmer) be-greifbar zu machen.

Die Küche brachte die Résidence in die Auswahl zum EU-Gipfel; den Zuschlag erhielt sie aufgrund des außergewöhnlichen Service. Geadelt vom Protokollchef des Kanzeleramts für seine tadellose Haltung. Dasselbe galt beim Queenbesuch.

Mit American Express gab STERNKLASSE über mehrere Jahre den Guide Service-Oasen in Deutschland heraus, mit Gerolsteiner entwickelte ich ein neues Restaurant Ranking, das jährlich als Buch herausgegeben wurde. Es berücksichtigte nicht nur die Küchennoten der klassischen Führer wie Michelin, Gusto, Gault Millau & Co., sondern auch Ausstattung und Service-Bewertungen sowie Service-Auszeichnungen. Neu war in der Gerolsteiner Bestenliste auch, dass die Verantwortlichen aller beurteilten Restaurants die Kompetenz der einzelnen Restaurantführer bewerten konnten, und dass diese Kompetenznote Basis der Gewichtung wurde. Die Höchstnote im Guide Michelin wog dadurch bis zum Doppelten der Höchstnote anderer Führer.

2017 beendete Berthold Bühler sein Berufsleben. Hier endet auch die Geschichte der STERNKLASSE. Wir verkauften die Hotel-Immobilie, feierten dann ein ganzes Jahr Abschied mit und von unseren Résidence-Gästen – und sorgten für gute Anstellungen im Anschluss aller Mitarbeiter – insbesondere für die Auszubildenden.

Was mich ungebremst weiter antreibt ist die Bedeutung guter Gastgeber. Wir alle wissen: „Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied“. Doch dass Gastronomie die Summe aus Küche und Service ist, wird noch immer übersehen. Solange das Untergewicht im Service besteht, bleibt Gastronomie insgesamt schwach. Die Durchsetzung dieser Erkenntnis und ihre Umsetzung – das ist meine Motivation.

Deshalb nehme ich am Summit teil. Deshalb begleite ich federführend die American Express Dining Collection. Das ist ein Zusammenschluss von Lieblingsrestaurants der Centurion Kunden, deren Mitgliedschaft auf Umsätzen von American Express Premiumkunden und deren Feedbacks basiert. Eine solche Mitgliedschaft kann – ebenso wie die berühmte schwarze Karte – nicht beantragt werden und erfolgt nur auf Einladung.

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